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VCD beklagt einseitige Sicht der Kommunalpolitiker

Pressemitteilung 2/2005, 22. Januar 2005

Angesichts der LKW-Maut wird derzeit vielerorts der Bau neuer Straßen gefordert. So auch in Niefern: Bürgermeister und Gemeinderat setzen sich für den vierspurigen Ausbau der Bundesstraße 10 ein.

"Durch Straßenbau werden Verkehrsprobleme aber meist nicht gelöst, sondern häufig nur verschoben", erklärt Matthias Lieb, 1. Vorsitzender des Verkehrsclub Deutschland, Landesverband Baden-Württemberg (VCD). Aus VCD-Sicht erfordern die klammen öffentlichen Kassen und die absehbare demographische Entwicklung neue Überlegungen zum Infrastrukturausbau. So sollten zunächst bestehende Kapazitätsreserven bei alternativen Verkehrsträgern ausgenutzt werden. So ist z.B. die Bahnlinie zwischen Mühlacker und Pforzheim bei weitem nicht ausgelastet. Allerdings liegt der Bahnhof Niefern nicht im Zentrum des Ortes und wird deshalb nicht im gewünschten Maße genutzt. Doch durch eine kurze Ergänzungsstrecke vom Bahnhof in Niefern Vorort zur Stadtmitte Niefern könnte auch die Gemeinde Niefern-Öschelbronn vom Stadtbahn-System profitieren. Entsprechende Vorschläge wurden von der Lokalen Agenda 21 Niefern-Öschelbronns erstellt.

"Der VCD würde es begrüßen, wenn Bürgermeister und Gemeinderat Niefern-Öschelbronns sich mit dem gleichen Engagement für die Verfolgung dieser Stadtbahn-Pläne einsetzen würden wie sie jetzt den Straßenbau fordern", so Lieb. Auch sind Verbesserungen im Busverkehr, z.B. ein Kurzstreckentarif oder die bessere Anbindung des Bahnhofs, notwendig. Doch leider ist in Verwaltungen und Gemeindeparlamenten es meist einfacher, Straßenbau anstelle Stadtbahnbau zu fordern, weil man beim Straßenbau weiß, an wen man die Forderungen zu stellen hat, während beim Bus und Bahnverkehr die Verantwortlichkeiten komplizierter geregelt sind. Dennoch lohnt es sich, wie das Beispiel Bad Wildbad zeigt, sich hierfür zu engagieren: "Weniger Staus, weniger Abgase und mehr Lebensqualität und damit mehr Nachhaltigkeit auch angesichts der begrenzten Ölvorräte sollten den Einsatz für mehr Stadtbahnen wert sein", so Lieb abschließend.