SVP-Streik zeigt Notwendigkeit des ÖPNV in Pforzheim
Presseinformation Nr. 18/05, Pforzheim, 12.6.2005
Ohne Bus und Bahn leidet der Einzelhandel
Eine interessante Erfahrung machte am Freitag der Pforzheimer Einzelhandel während des Busfahrerstreiks: Ohne Bus keine Kundschaft in den Geschäften. Angesichts dieses Ergebnisses fordert der Umwelt- und Verbraucherverband Verkehrsclub Deutschland (VCD) das Ende der Diskussion um die Verbannung der Busse vom Leopoldplatz: "Der Pforzheimer Einzelhandel benötigt die Fahrgäste aus Bus und Bahn, deshalb müssen auch zukünftig die Busse direkt vor die Geschäfte am Leopoldplatz fahren können", fordert VCD-Landes- und Kreisvorsitzender Matthias Lieb.
Interessanterweise gab es im Berufsverkehr keine größeren Staus, so dass sich daraus schließen lässt, dass der städtische Busverkehr am Berufsverkehr nur einen geringen Anteil hat. Möglicherweise wurden aber auch anstelle der im Stadtgebiet langsamen Busse lieber die schnellen Stadtbahnen zwischen Brötzingen und Eutingen benutzt.
Der VCD beklagt, dass ein laufender Tarifkonflikt auf dem Rücken der Fahrgäste ausgetragen wird: "Gut ausgebildete und motivierte Busfahrer sind unabdingbar, um zu einem erfolgreichen Busunternehmen mit vielen und zufriedenen Fahrgästen zu werden", erklärt VCD-Chef Matthias Lieb. "Deshalb kann es sich weder die Stadt Pforzheim noch ein privates Busunternehmen leisten, seine Fahrer unter Wert zu bezahlen". Durch die bisherigen Beschlüsse des Gemeinderates wird der Nahverkehr im Stadtgebiet Pforzheim auf viele Jahre im heutigen Umfang garantiert - angesichts knapper Kassen ist dies ein Erfolg für den Fahrgast und dient auch der Beschäftigungssicherung der Busfahrer. "Die Kommunikation der Stadtverwaltung hätte jedoch besser verlaufen müssen, um diesen Streik und die entstandene Konfrontation überhaupt nicht entstehen zu lassen", kritisiert Lieb mit Blick auf die Verwaltungsspitze im Pforzheimer Rathaus.