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VCD beklagt Zugausfälle dank neuer Lokomotiven!

Presseinformation Nr. 37/2005, Mühlacker, 19. November 2005

"Kein Ruhmesblatt für Bahnindustrie und DB Regio"

Derzeit ärgern sich täglich viele hundert Fahrgäste auf der Bahnlinie Karlsruhe - Pforzheim - Mühlacker - Vaihingen/Enz - Stuttgart über Verspätungen oder sogar Zugausfälle. Darauf weist der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hin. "Bis vor wenigen Monaten waren die IRE-Züge auf dieser Strecke sehr pünktlich - und umso mehr wurden sie von Fahrgästen genutzt", erklärt Matthias Lieb, Landes- und Kreisvorsitzender des VCD aus Mühlacker, der auch täglich diese Züge benutzt. Doch jetzt "ist der Wurm drin", beklagt Lieb: "Eigentlich sollten neue Doppelstockwagen samt neuen Lokomotiven für die IRE-Züge Stuttgart - Vaihingen/Enz - Mühlacker - Pforzheim - Karlsruhe eingesetzt werden - doch die neuen Lokomotiven werden derzeit vor den alten IR-Wagen getestet und funktionieren nicht richtig."

Viele Fahrgäste haben den VCD-Vorsitzenden schon auf die Verspätungen angesprochen, weshalb der VCD inzwischen recherchiert hat: Während es bei den alten Lokomotiven nur ein einfaches Bremsventil gab, sind die neuen Loks mit neuer Elektronik vollgestopft, die ständig nicht vorhandene Fehler diagnostiziert und den Zug am Abfahren hindert oder ihn ungeplant abbremst.

Fast täglich gibt es dadurch Verspätungen von 20-30 Minuten oder sogar Zugausfälle. Der DB Regio als Betreiberin der Züge sind die Problem zwar bewusst und es wird auch an der Fehlerbehebung gearbeitet, doch vermisst der VCD eine ausreichende Information der Fahrgäste über das Problem: Fahrpläne und Anschlüsse werden oft nicht eingehalten, das führt zu Ärger und Verdruss. "Würde man darüber informieren, könnte man als Fahrgast sich z.B. auf alternative Fahrmöglichkeiten über Bietigheim-Bissingen einrichten, anstelle im Tunnel im Zug stehen zu müssen", meint Matthias Lieb.

Unverständlich ist für den VCD, dass die bislang ohne Probleme eingesetzten alten Loks schon in andere Bundesländer abgegeben worden sind und somit nicht mehr als Ersatz zur Verfügung stehen. Andererseits ist es auch kein Ruhmesblatt für die deutsche Lokomotivindustrie, dass sie nicht in der Lage ist, Lokomotiven auszuliefern, die funktionieren. Unklar ist für den VCD, wieso nicht die schon vorhandenen Doppelstockwagen auf der Strecke zum Einsatz kommen. Tatsächlich fahren diese weiterhin zwischen Stuttgart und Singen, obwohl sie offenbar zusammen mit den neuen Lokomotiven funktionieren würden (im Gegensatz zu den alten IR-Wagen). Hier soll das von der DB unabhängige Eisenbahn-Bundesamt die Genehmigung für die Fahrt auf der Schnellfahrstrecke zwischen Vaihingen/Enz - und Stuttgart noch nicht erteilt haben - obwohl der Betrieb mit diesen Wagen schon seit rund 2 Jahren beschlossen ist und seit rund einem Jahr die Wagen zur Verfügung stehen. Für den VCD ist dies ein Schildbürgerstreich der Eisenbahn-Bürokratie, die derzeit von den Fahrgästen ausgebadet werden muss. Nachdem DB Regio schon vor einigen Wochen gehofft hatte, die Probleme in Griff zu haben und auch mit einem Lunchpaket sich bei den Fahrgästen einiger betroffener Züge entschuldigt hatte, wünscht sich der VCD, dass die Misere spätestens bis zum 6. Dezember behoben ist und die Fahrgäste in den IRE-Zügen vom DB-Nikolaus dann angemessen beschenkt werden.